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Ethos bewertet die Auswirkungen von Unternehmen auf das Klima

Die Ethos Stiftung hat eine neue Methodik publiziert, dank der die von kotierten Unternehmen verursachte Klimaerwärmung bewertet werden kann. Die Methodik soll auch die Risiken, die der Klimawandel für ihre Aktivitäten birgt, messen.

Während sich immer mehr Unternehmen verpflichten, ihre Netto-Treibhausgasemissionen zu reduzieren, und damit zum Ziel des Pariser Abkommens beizutragen, ist es für Investierende wichtiger denn je, die Verlässlichkeit dieser Verpflichtungen messen zu können. In den letzten Monaten haben die Teams von Ethos deshalb eine neue Methodik entwickelt, die es institutionellen Investorinnen und Investoren ermöglicht, die neuen Anforderungen an Transparenz und Klimaberichterstattung zu erfüllen. Dabei beurteilen die Ethos «Climate Transition Ratings» die Glaubwürdigkeit der Klimawandelpläne und weisen den kotierten Unternehmen einen Temperatur-Score zu. Dieser Score widerspiegelt den Anstieg (in Grad ausgedrückt), der bis 2100 weltweit erreicht würde, wenn die gesamte Wirtschaft mit dem gleichen Ehrgeiz und der gleichen Klimaleistung wie das analysierte Unternehmen handeln würde.

Mehrheit der Klimaziele wurde bislang nicht erreicht

«Es gibt derzeit keinen international anerkannten Standard zur Messung der Temperatur von Unternehmen», betont Vincent Kaufmann, Direktor von Ethos. Und er fährt fort: «Unsere Recherchen haben sogar gezeigt, dass die Ergebnisse je nach Daten, Methodik und gewählten Annahmen signifikant variieren. Darüber hinaus haben die meisten der existierenden Methodologien eine Gemeinsamkeit: Sie gehen davon aus, dass die von den Unternehmen veröffentlichten Klimaziele erreicht werden. Die empirischen Daten zeigen jedoch, dass dies nicht der Fall ist, und dass die Mehrheit der Klimaziele bislang nicht erreicht wurde.»

Glaubwürdigkeitsfaktor beeinflusst Temperatur-Score

Ethos ist sich dieser Grenzen bewusst und hat einen Glaubwürdigkeitsfaktor entwickelt, der es ermöglicht, die von den Unternehmen angegebenen Ambitionen anzupassen. Durch die Berücksichtigung dieses Glaubwürdigkeitsfaktors, der projizierten Emissionen eines Unternehmens sowie des ihm für den Zeitraum von 2010 bis 2050 zugewiesenen CO2-Budgets, weist Ethos jedem Unternehmen einen Temperatur-Score zu. Je weniger glaubwürdig die Klimastrategie eingeschätzt wird, desto höher ist der Temperatur-Score, unabhängig davon, wie ambitioniert die Klimaziele sind.

Investoren können Klimaausrichtung ihrer Portfolios messen

Die «Ethos Climate Transition Ratings» bieten laut Ethos eine umfassende, realistische und glaubwürdige Momentaufnahme der Klimaauswirkungen von Unternehmen. Damit sollen institutionelle Investorinnen und Investoren die Möglichkeit erhalten, die Klimaausrichtung ihrer Portfolios zu messen, sowie die Exponierung ihrer Investitionen gegenüber Klimarisiken zu kontrollieren. «Die Methodik dient Investierenden ebenso als neues Instrument, um mit Unternehmen einen Klimadialog zu führen und zu entscheiden, ob sie bei einer Generalversammlung einer Klimaabstimmung zustimmen sollen oder nicht», erklärt Ethos.

Neue Methodik ergänzt die von Ethos bereits angebotenen Reporting-Lösungen

Schliesslich wird diese neue Methodik, die von Ethos bereits angebotenen Reporting-Lösungen ergänzen, sei es für die Stimmrechtsdienstleistungen an Generalversammlungen oder für das Engagement. Somit haben institutionelle Investorinnen und Investoren die Möglichkeit, die neuen Anforderungen zur Klimatransparenz vollumfänglich zu erfüllen, wie beispielsweise die neuen Empfehlungen des ASIP und der AMAS zur ESG-Berichterstattung oder die vom Staatssekretariat für internationale Finanzfragen entwickelten «Swiss Climate Scores».

Partnerschaft mit CDP wurde erweitert

In Zusammenhang mit der Entwicklung dieser neuen Dienstleistungen hat Ethos kürzlich ein neues Partnerschaftsabkommen mit CDP abgeschlossen. Dieses garantiert Ethos den Zugang zur weltweit grössten Umweltdatenbank, welche Informationen zu Klima, Wassersicherheit und Wäldern beinhaltet. Mehr als 18'700 Unternehmen, die die Hälfte der weltweiten Marktkapitalisierung ausmachen, haben so im Jahr 2022 Daten über das CDP offengelegt.

Über die Ethos Stiftung

Die Ethos Stiftung schliesst mehr als 220 Pensionskassen und andere steuerbefreite Institutionen zusammen. Sie wurde 1997 zur Förderung einer nachhaltigen Anlagetätigkeit gegründet und setzt sich für ein stabiles und gesundes Wirtschaftsumfeld ein, das die Interessen der Gesellschaft als Ganzes langfristig wahrt.