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AMAS und SSF veröffentlichen Mindestanforderungen für nachhaltige Anlageprodukte

Die Investitionen in nachhaltige Finanzprodukte steigen weiter an. Zwischen Kundenerwartung und Produkteigenschaft können sich jedoch Diskrepanzen ergeben. Mindestanforderungen sollen das Anlegervertrauen nun stärken.

Die Asset Management Association Switzerland (AMAS) und Swiss Sustainable Finance (SSF) haben gemeinsam die «Recommendations on Minimum Requirements and Transparency for Sustainable Investment Approaches and Products» erarbeitet. Mit ihren Empfehlungen zu Mindestanforderungen für nachhaltige Anlageprodukte setzen sie sich für die Integrität von nachhaltigen Anlageprodukten ein, und richten sich an die Asset- Management-Industrie, um das Anlegervertrauen auf dem Schweizer Finanzplatz zu stärken.

Die Mindestanforderungen sind nach den im Jahr 2020 veröffentlichten «Kernbotschaften und Empfehlungen für nachhaltiges Asset Management» ein weiterer wichtiger Schritt, um die Interessen und Ziele von Asset Managern, anderen Finanzdienstleistern und Endanlegern hinsichtlich nachhaltiger Anlageprodukte zu vereinen.

Empfehlungen verfolgen drei Hauptziele

Die Empfehlungen konzentrieren sich auf die von der Fonds- und Asset-Management- Branche entwickelten und von Finanzdienstleistern an Anleger verkauften nachhaltigen Produkte. Sie verfolgen drei Hauptziele:

  1. Die verschiedenen nachhaltigen Anlageansätze genauer zu definieren und Mindestkriterien für die Umsetzung der einzelnen Ansätze festzulegen.
  2. Mindestanforderungen an die Anlegerinformationen zu den verschiedenen Investmentansätzen und -instrumenten zu definieren.
  3. Zu erläutern, welche nachhaltigen Anlageansätze die verschiedenen Anlegerziele am besten erfüllen.

Greenwashing soll verhindert werden

Asset Manager können mit einem Abgleich von Nachhaltigkeitszielen der Anleger und offerierten Produkten sicherstellen, dass jeder Anleger das gemäss seinen Nachhaltigkeitszielen geeignete Produkt erhält. «Mit der Erarbeitung von Mindestkriterien für nachhaltige Anlageansätze und einer entsprechenden Kundenkommunikation legen die beiden Verbände ein wichtiges Instrument vor, um mehr Klarheit zu den Zielen von nachhaltigen Anlagen zu schaffen, und diese besser auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen», sagt Sabine Döbeli, CEO SSF. Und AMAS-Geschäftsführer Adrian Schatzmann bekräftigt: «Die Empfehlungen sind von einer Expertengruppe mit Vertreterinnen und Vertretern von Schweizer Banken, Asset Managern und Versicherern erarbeitet worden und sind breit abgestützt. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag, um sogenanntes Greenwashing zu verhindern». Die Empfehlungen zielen auch darauf ab, den Point-of-Sale zu unterstützen, und Finanzberatern Zugang zu allen relevanten Informationen zu gewährleisten, um Anleger aktiv und transparent bei der Erfüllung ihrer Nachhaltigkeitsbedürfnisse zu beraten.

Mindestanforderungen sollen Transparenz zur Nachhaltigkeit fördern

Der Bundesrat hat das Ziel, dass der Schweizer Finanzplatz ein global führender Hub für Sustainable Finance sein soll, kürzlich erst wieder bestätigt. Der Bundesrat will dabei seinen subsidiären Ansatz weiterverfolgen, was die Asset-Management-Industrie und Swiss Sustainable Finance begrüssen. Mit ihren Empfehlungen haben die beiden Organisationen eine wichtige Grundlage erschaffen, um das Ziel der Transparenz zur Nachhaltigkeit von Finanzanlagen zu erreichen.

Tatsächlich ändert sich das regulatorische Umfeld für nachhaltige Finanzen in der Schweiz und im Ausland rasch. Die Empfehlungen ergänzen bestehende und künftige nationale und internationale Regelwerke. Sowohl SSF als auch AMAS sehen diese Mindestanforderungen als einen ersten Schritt, auf dessen Basis periodische Anpassungen an die weitere Entwicklung und Ergänzungen vorgenommen werden können.