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Die COP29 einigt sich auf ein neues Finanzziel für Entwicklungsländer

Die 29. Klimakonferenz (COP29) ist am 24. November 2024 in Baku zu Ende gegangen. Die Länder haben sich auf ein neues kollektives Finanzziel in Höhe von jährlich 300 Milliarden US-Dollar geeinigt, das ab 2035 erreicht werden soll.

Die 29. UN-Klimakonferenz ist unter dem Übereinkommen von Paris (COP29) am 24. November 2024 in Baku (Aserbaidschan) zu Ende gegangen. Das Übereinkommen von Paris verpflichtet alle Staaten, ab 2020 konkrete Schritte zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen zu unternehmen, um die weltweite Erwärmung auf 1.5 Grad zu begrenzen.

Einigung auf neues kollektives Finanzziel erzielt

Unter dem Pariser Übereinkommen sollen die Industrieländer bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzmassnahmen in Entwicklungsländern zur Verfügung stellen. An der COP29 wurde ein neues kollektives Finanzziel für die Zeit nach 2025 beschlossen. Die Länder haben sich auf neues Finanzziel in Höhe von jährlich 300 Milliarden US-Dollar geeinigt, das ab 2035 erreicht werden soll. Damit können Investitionen für Klimamassnahmen gestärkt und insbesondere die ärmsten Länder unterstützt werden. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt BAFU ist es ein Erfolg, dass der Kreis der Geberstaaten ausgeweitet werden konnte und damit auch vermögende Schwellenländer mit hohen Emissionen zum Finanzziel beitragen.

Griffige Marktregeln für Klimaschutzprojekte verabschiedet

An der COP29 konnten laut BAFU weiter griffige Umsetzungsregeln für den weltweiten Marktmechanismus verabschiedet werden. Mit diesem können Länder unter dem Pariser Übereinkommen Klimaschutzprojekte im Ausland umsetzen und sich die erzielten Emissionsverminderungen an ihr nationales Klimaziel anrechnen lassen. Die Schweiz begrüsst diesen Entscheid. Sie hat auf solche Regeln hingearbeitet, welche die doppelte Anrechnung von erzielten Emissionsverminderungen verhindern und einen effektiven Markt für Emissionsverminderungen etablieren.

Empfehlungen für neue Klimaziele sind unzureichend

Schliesslich sollten an der COP29 die neuen Klimaziele der Länder für die Zeit bis 2035 vorbereitet werden. Die Schweiz hat sich dafür eingesetzt, dass diese Klimaziele konkrete Empfehlungen aus der letztjährigen Klimakonferenz verankern. So etwa den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz und die Abkehr von fossilen Energien bis 2050. Die Länder konnten sich jedoch auf keine konkreten Schritte einigen, um die Umsetzung zu unterstützen. Die Schweiz wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass alle Länder Klimaziele einreichen, mit denen das 1.5-Grad-Ziel in Reichweite bleibt. Sie wird ihr Klimaziel im Frühjahr 2025 einreichen.

Schweiz sollte Anstrengungen zur Dekarbonisierung im Inland verdoppeln

Greenpeace International zeigt sich von der COP29 enttäuscht, insbesondere im Bereich der Emissionsreduktionen und des Ausstiegs aus fossilen Energien. «Die Schweiz muss ihre Anstrengungen in Bezug auf den Klimaschutz unbedingt erhöhen und sich von fossilen Brennstoffen verabschieden. Die Veröffentlichung der national festgelegten Beiträge für 2035 spielt nun eine entscheidende Rolle, um den Klimaschutz wieder in Gang zu bringen», erklärt Nathan Solothurnmann, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz. Und er ergänzt: «Die Schweiz muss die Anstrengungen zur Dekarbonisierung im Inland verdoppeln und einen raschen Übergang weg von fossilen Energieträgern vollziehen.»

Viele setzen Hoffnungen in die COP30

Vom Ausgang der Weltklimakonferenz enttäuscht zeigt sich auch die Organisation ‘Fastenaktion’, die mit einer Delegation an den Verhandlungen in Baku teilnahm. Sie setzt sich für die ärmsten Menschen ein. Ihre Kritik: Obwohl die Uhr ticke, habe sich die Weltgemeinschaft an der COP29 zu keinem ausreichenden Ziel für die Klimafinanzierung durchringen können. «Darunter leiden insbesondere die Länder des Globalen Südens, die besonders stark von der Klimaerwärmung betroffen sind, obwohl sie am wenigsten zu den bisherigen Emissionen beigetragen haben», so ihre Einschätzung. Was für die Organisation neben der grossen Ernüchterung bleibt, ist die inspirierende und beharrliche Arbeit der Fastenaktion Partnerorganisationen an der Weltklimakonferenz sowie die Hoffnung auf die COP30 nächstes Jahr in Brasilien.