X

Energiesparen liegt im Trend

Nicht erst mit dem Ukraine-Krieg und Russlands Lieferstopp von Energieträgern ist klar geworden, wie wichtig Energiesparmassnahmen sind. Eine Reduktion des Energieverbrauchs bringt die Schweiz auch näher an ihre Klimaziele.

Der Bundesrat hat zur Stärkung der Energie-Versorgungssicherheit im kommenden Winter verschiedene Massnahmen beschlossen. Dazu gehören der Bau eines temporären Reservekraftwerks in Birr (AG), die Wasserkraftreserve, die Erhöhung der Kapazitäten im Übertragungsnetz, der Rettungsschirm für systemkritische Stromunternehmen, die temporäre Reduktion der Restwasserabgabe, die Beschaffung von Gasreserven durch die Branche und das 15%-Einsparziel beim Gas sowie die Energiespar-Kampagne.

Auch Private sollten Energiesparen

Mit einem bewussteren Verbrauch am Arbeitsplatz, im Haushalt und in der Freizeit kann die Energieversorgung entscheidend gestärkt werden. Je breiter das freiwillige Energiesparen von Bevölkerung und Wirtschaft mitgetragen wird, desto besser für die Versorgungssicherheit.

Regierung gründet Energiespar-Alliance

Um die Spar-Kampagne des Bundes ‘Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht’ zu ergänzen, welche der Bevölkerung und den Unternehmen einfache, rasch umsetzbare Spartipps vermittelt, haben Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Bundesrat Guy Parmelin gemeinsam mit über 180 Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Verbänden, Kantonen, Städten und Gemeinden eine Energiespar-Alliance lanciert. Die Partner der Energiespar-Alliance bekennen sich zur Spar-Kampagne und machen ihr Engagement und die von ihnen geplanten Sparmassnahmen öffentlich bekannt.

Die Palette dieser Massnahmen ist breit, wie die Unternehmen, Verbände, Städte, Gemeinden und Kantone zeigen, die bereits an der Alliance teilnehmen. Sie reichen von der Reduktion der Beleuchtung (insbesondere im Aussenbereich) über tiefere Raumtemperaturen und Tipps zum Heizen und Warmwasser bis zur Vermeidung des Standby-Verbrauchs. Weitere Massnahmen beruhen darauf, betriebliche Anlagen und logistische Prozesse zu optimieren, mehr erneuerbare Energien einzusetzen und Mitarbeitende zu schulen.

Schweiz braucht mehr Anstrengungen zur Treibhausgasreduktion

Der Treibhausgasausstoss in der Schweiz hat zwischen 1990 und 2020 um 19% abgenommen. Damit hat die Schweiz, die durch den Import von Gütern im Ausland noch höhere Emissionen verursacht, ihr Ziel, ihre Emissionen bis 2020 um 20% zu senken, jedoch knapp verfehlt. Bis 2030 muss die Schweiz – nach dem Pariser Abkommen – ihre jährlichen Treibhausgasemissionen (THG) im Vergleich zu 1990 um mindestens 50% reduzieren, unabhängig von Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Zwei Drittel dieser Reduktionen müssen demnach in den nächsten acht Jahren gelingen, wie eine Studie der Boston Consulting Group (BCG) unterlegt.

Bis 2050 soll die Schweiz keine Treibhausgase mehr ausstossen. Dieses Netto-Null-Ziel hat der Bundesrat 2019 beschlossen. Ende Januar 2021 hat er die dazugehörige ‘Langfristige Klimastrategie der Schweiz’ verabschiedet. Diese präsentiert die Leitlinien für die Klimapolitik bis 2050 und legt strategische Ziele für die verschiedenen Sektoren fest. Die Strategie knüpft an die Massnahmen und Ziele des revidierten CO2-Gesetzes an.